
Schalenkonstruktionen aus Beton bieten die Möglichkeit, große Flächen mit äußerst wenig Material zu überspannen. Ein wunderbares Beispiel hierfür ist der „Teepott“ in Warnemünde mit seinem Dach aus drei hyperbolischen Paraboloidschalen. Zusammen mit dem Leuchtturm wurde er zum Wahrzeichen der Stadt.

Bei diesen komplexen Dachformen stellt sich natürlich auch die Frage, wie diese eingedeckt werden, um das Gebäude darunter vor der Witterung zu schützen. Eine Möglichkeit bei sehr flacher Neigung sind Flachdachbahnen, beispielsweise das äußerst langlebige EPDM. Werden die Dachflächen etwas steiler und ihre Sichtbarkeit nimmt zu, bietet sich VMZINC an. Auch mit diesem Material sind Eindeckungen komplexer Dachformen möglich, gleichzeitig lassen sich mit VMZINC architektonisch besonders ansprechende Ergebnisse erzielen, durch die das Dach zu einer fünften Fassade wird.
Komplexe Dachformen

Wie erreicht man die gebogene Form? Mit VMZINC ist dies oft einfacher, als zunächst gedacht. Das Material Zink passt sich der Unterkonstruktion oft ohne Vorbombierung an. Schon ab geringen Radien von etwas mehr als 5 Metern ist keine Vorverformung des Werkstoffs mehr notwendig. Die Scharen werden direkt auf der Unterkonstruktion verlegt, dann reichen die Schwerkraft und etwas zusätzlicher Druck seitens des Verarbeiters aus, um die gewünschte Form zu erzeugen.

Entwässerung
Durch die Krümmung der Dachflächen kann es sich ergeben, dass zum Teil sehr große Flächen an einem kleinen Punkt entwässert werden müssen. Eine gute Konzeption der Dachentwässerung ist wichtig, um das gewünschte Erscheinungsbild nicht zu zerstören. Gegebenenfalls können innenliegende Rinnen große Dachflächen in kleinere unterteilen oder aber zur Entwässerung von Talsohlen beitragen.

Die Krümmung der Dachflächen macht eine innenliegende Rinne erforderlich.
Unterkonstruktion
Wichtig für ein sauberes Erscheinungsbild ist die exakte Verlegung der tragenden Holzschalung. Hierbei muss mit besonderer Sorgfalt gearbeitet werden, denn auch kleine Unebenheiten könnten sich später auf der Zinkoberfläche abzeichnen. Ebenfalls wichtig ist die richtige Platzierung von Fest- und Schiebehaften. Dabei gilt es, sowohl die Dachneigung als auch die geometrische Form als Ganzes zu betrachten.

Dr.-Ing. Knut König
Bildrechte: Paul Kozlowski, S. Turner und VMZINC