Himmlische Verbindung

Neu-Delhis wichtigster Bahnhof hat eine Erweiterung bekommen, die den Wechsel zu anderen Transportmitteln deutlich verbessert. Ihr Name weist auf große Ambitionen hin: Der „Skywalk“ ist mehr als eine einfache Fußgängerbrücke. Das Architekturbüro Studio ISA hat sich für den Skywalk von einem astronomischen Observatorium inspirieren lassen. Dieses „Jantar Mantar“ liegt ebenfalls in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi und zeichnet sich durch auffällige Rundungen und Wegführungen aus. Ein Maharadscha ließ es zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichten, um die Bewegungen von Sonne, Sternen und Planeten vorherzusagen. Ähnliche Rundungen und Zugangswege sind auch zu einem zentralen Element des Skywalks geworden. Und mit etwas gutem Willen könnte man sagen, dass es bei der Planung auch darum ging, Bewegungen vorherzusagen und möglichst sinnvoll zu unterstützen, nämlich die Bewegungen der Passagiere von einem Verkehrsmittel zum nächsten.

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Hakuna Matata, Aufstockung mit Dschungelflair

Marvila, ein lange vernachlässigtes Viertel in Portugals Hauptstadt Lissabon, nimmt an Fahrt auf. Dank seiner Nähe zum Stadtzentrum wächst es mit öffentlichen und privaten Investitionen in Milliardenhöhe rasant. Viele Galerien, Cafés, Restaurants und Craft-Beer Brauereien haben sich schon angesiedelt. Marvila erstreckt sich am Ufer des weitläufigen Rio Tejo, kurz bevor dieser in den Atlantik mündet. In der Vergangenheit teilten Hafenanlagen, Industrie und gewerbliche Bereiche die am Fluss gelegenen Gegenden des Viertels unter sich auf. Doch das Bild hat sich gewandelt, mit neu entstandenen kulturellen und kulinarischen Angeboten ist Marvila en Vogue und seine Anziehungskraft als Wohn- und Lebensraum ist gewachsen. Wohnflächen stehen nun mit Gewerbeflächen im Konkurrenzkampf. Eine Gebäude-Aufstockung erwies sich als praktikable und zeitgemäße Möglichkeit, hier neuen Wohnraum zu schaffen.

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Rückzugsort mit Schildkröte

Was macht die Schildkröte auf dem Dach? Diese Frage drängt sich beim Blick auf das indische Wellness- und Naturheilkunde-Zentrum Kshemavana auf. Die reichhaltige Götter- und Glaubenswelt Indiens legt die Vermutung nahe, dass die Antwort auf diese Frage in Mythologie oder Religion zu finden sein könnte. Und tatsächlich, Kurma, die Schildkröte, gilt in Indien als eine der Inkarnationen des Gottes Vishnu. Auf ihrem Rücken hob sie den Weltenberg aus dem Ozean und rettete ihn so vor dem Untergang.

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Rückzugsort im Felsenmeer

Die Ausläufer des Libanongebirges erstrecken sich bis hinab zur östlichen Mittelmeerküste und nach Beirut. Doch während in der Hauptstadt des Libanon noch ein Klima mit heißen Temperaturen und geringen Niederschlägen vorherrscht, werden im Gebirge, keine 50 Kilometer von der Küste entfernt, Höhen und Temperaturen erreicht, die den Betrieb von Skigebieten erlauben. Hier liegt auf rund 1.700 Metern auch die Ortschaft Faqra. Sie ist bekannt für ihre römischen und byzantinischen Ruinen, welche sich als die umfangreichste archäologische Ausgrabungsstätte der Region erwiesen haben. Am Rand des Ortes bildet sich aus dem kargen Kalkstein ein kleiner Felsenpark. Inmitten der Felsen steht ein Gebäude, das so gut in die Landschaft eingebunden ist, dass es aus der Entfernung kaum auffällt.

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Zug um Zug vom Bahnhof zum Bürogebäude

Die kleine Stadt Hässleholm liegt an einer der ersten beiden Eisenbahnstrecken in Schweden, auf denen dampfbetriebene Züge verkehrten. Auf älteren Schienenverbindungen zogen noch Pferde die Bahnen über das Land. Ab 1856 startete jedoch der Bau der „Södra Stambanan“ mit Malmö als Ausgangspunkt. Im Jahr 1860 erreichte diese „Südliche Stammbahn“ Hässleholm, bevor die Arbeiten in nördlicher Richtung voranschritten. Später wurde der Ort an weitere Verbindungen angebunden: Die Eisenbahn machte Hässleholm zu einem attraktiven Platz. Ursprünglich nicht mehr als ein großer Gutshof entwickelte es sich zu einer Ortschaft, die heute rund 19.500 Einwohner zählt.

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Ein Häuslein steht im Walde

Es ist schon etwas Besonderes, dass ein japanischer Architekt in die bayerischen Berge bei Garmisch-Partenkirchen reist, um sich dort Gedanken über ein Meditationshaus zu machen. Eingeladen hatte ihn der Inhaber des Hotels „Das Kranzbach“, weil er für seine Gäste einen Ort zum Abschalten errichten wollte, einen Rückzugsort mitten im Wald, gelegen in absoluter Ruhe und nur über Fußwege erreichbar. Es sollte kein gewöhnliches Gebäude sein, sondern eher an einen Tempel oder eine Kapelle erinnern. Vor allem aber sollte es sich in die umgebende Natur einfügen, anstatt sie zu dominieren.

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Gebaut, um Jahrhunderte zu überdauern

Die Nachhaltigkeit steht bei vielen aktuellen Bauprojekten im Zentrum, selten jedoch richtet sich der Blick dabei Jahrhunderte in die Zukunft. Doch bei der neuen Bibliothek des Magdalene College in Cambridge war genau dies der Fall. Níall McLaughlin Architects haben das Gebäude mit dem Ziel entworfen, dass es mindestens die nächsten 400 Jahre überdauert. Im Jahr 2022 ist das Bibliotheksgebäude mit dem renommiertesten Architekturpreis Großbritanniens als bestes neues Bauwerk ausgezeichnet worden: Der Stirling Price des Royal Institute of British Architects (RIBA) prämiert jeweils das Gebäude, das im vergangenen Jahr den größten Beitrag zur Entwicklung der Architektur im Vereinigten Königreich geleistet hat.

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Eine Reise zum Kap Horn

Der Geist des Hafenlebens weht noch immer durch das Stadtviertel Bacalan in Bordeaux. Die Bassins à flot prägten und prägen den Charakter des traditionellen Reviers der Hafenarbeiter. Diese „Flutbecken“ sind über eine Schleuse an die Garonne angeschlossen, die nördlich von Bordeaux in den Atlantik mündet. Der schnelle Zugang zum Meer machte die Bassins à flot besonders im 19. Jahrhundert zu einem attraktiven Binnenhafen für Schiffe mit Handelswaren aus aller Welt. Doch in Bacalan, das von einer hohen Arbeitslosigkeit betroffen ist, gibt es durchaus auch Bereiche mit Modernisierungsbedarf. Direkt am Wasser hat ein Stadterneuerungsprojekt nun eine Fläche von 35.000 m² erschlossen. Das „Quai de Caps“ genannte Areal erstreckt sich über eine Länge von rund 600 Metern an der süd-westlichen Seite der Bassins à flot entlang und wurde entworfen, um einen wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufstieg des Viertels einzuleiten.

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Bauen am Wasser

Der Standort ist für den Entwurf eines Gebäudes immer ein wichtiger Bezugspunkt. Im urbanen Umfeld kann man ein Haus einfügen oder es von seiner Umgebung abheben. Gleiches gilt für den ländlichen Raum. Einen ganz besonderen Ort stellt der Übergang von Wasser zum Land dar, ermöglicht er doch zusätzlich das Spiel mit Spiegelungen und der Weite der flachen Wasserfläche. Ein sehr schönes Beispiel hierfür ist das Schweriner Schloss, welches sein heutiges Erscheinungsbild der Umgestaltung im 19. Jahrhundert verdankt.

Schweriner Schloss, begonnen im 10. Jahrhundert. Das heutige Erscheinungsbild geht nach verschiedenen Bauphasen auf die Umgestaltung im 19. Jahrhundert zurück
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Mal etwas Anderes

Schon einige Male haben wir uns in diesem Blog mit der Bekleidung von runden und gekrümmten Flächen beschäftigt. Dennoch gibt es in diesem Bereich immer noch Neues zu entdecken.

Rue de Rivoli, Paris. Mit der Bebauung wurde 1848 begonnen. Die Straße ist bekannt durch ihre Arkaden und die Tonnendächer, welche aber wohl erst Stück für Stück hinzukamen.
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