Was macht die Schildkröte auf dem Dach? Diese Frage drängt sich beim Blick auf das indische Wellness- und Naturheilkunde-Zentrum Kshemavana auf. Die reichhaltige Götter- und Glaubenswelt Indiens legt die Vermutung nahe, dass die Antwort auf diese Frage in Mythologie oder Religion zu finden sein könnte. Und tatsächlich, Kurma, die Schildkröte, gilt in Indien als eine der Inkarnationen des Gottes Vishnu. Auf ihrem Rücken hob sie den Weltenberg aus dem Ozean und rettete ihn so vor dem Untergang.
Rückzugsort mit Schildkröte weiterlesenKategorie: Dach
Rückzugsort im Felsenmeer
Die Ausläufer des Libanongebirges erstrecken sich bis hinab zur östlichen Mittelmeerküste und nach Beirut. Doch während in der Hauptstadt des Libanon noch ein Klima mit heißen Temperaturen und geringen Niederschlägen vorherrscht, werden im Gebirge, keine 50 Kilometer von der Küste entfernt, Höhen und Temperaturen erreicht, die den Betrieb von Skigebieten erlauben. Hier liegt auf rund 1.700 Metern auch die Ortschaft Faqra. Sie ist bekannt für ihre römischen und byzantinischen Ruinen, welche sich als die umfangreichste archäologische Ausgrabungsstätte der Region erwiesen haben. Am Rand des Ortes bildet sich aus dem kargen Kalkstein ein kleiner Felsenpark. Inmitten der Felsen steht ein Gebäude, das so gut in die Landschaft eingebunden ist, dass es aus der Entfernung kaum auffällt.
Rückzugsort im Felsenmeer weiterlesenZug um Zug vom Bahnhof zum Bürogebäude
Die kleine Stadt Hässleholm liegt an einer der ersten beiden Eisenbahnstrecken in Schweden, auf denen dampfbetriebene Züge verkehrten. Auf älteren Schienenverbindungen zogen noch Pferde die Bahnen über das Land. Ab 1856 startete jedoch der Bau der „Södra Stambanan“ mit Malmö als Ausgangspunkt. Im Jahr 1860 erreichte diese „Südliche Stammbahn“ Hässleholm, bevor die Arbeiten in nördlicher Richtung voranschritten. Später wurde der Ort an weitere Verbindungen angebunden: Die Eisenbahn machte Hässleholm zu einem attraktiven Platz. Ursprünglich nicht mehr als ein großer Gutshof entwickelte es sich zu einer Ortschaft, die heute rund 19.500 Einwohner zählt.
Zug um Zug vom Bahnhof zum Bürogebäude weiterlesenEin Häuslein steht im Walde
Es ist schon etwas Besonderes, dass ein japanischer Architekt in die bayerischen Berge bei Garmisch-Partenkirchen reist, um sich dort Gedanken über ein Meditationshaus zu machen. Eingeladen hatte ihn der Inhaber des Hotels „Das Kranzbach“, weil er für seine Gäste einen Ort zum Abschalten errichten wollte, einen Rückzugsort mitten im Wald, gelegen in absoluter Ruhe und nur über Fußwege erreichbar. Es sollte kein gewöhnliches Gebäude sein, sondern eher an einen Tempel oder eine Kapelle erinnern. Vor allem aber sollte es sich in die umgebende Natur einfügen, anstatt sie zu dominieren.
Ein Häuslein steht im Walde weiterlesenGebaut, um Jahrhunderte zu überdauern
Die Nachhaltigkeit steht bei vielen aktuellen Bauprojekten im Zentrum, selten jedoch richtet sich der Blick dabei Jahrhunderte in die Zukunft. Doch bei der neuen Bibliothek des Magdalene College in Cambridge war genau dies der Fall. Níall McLaughlin Architects haben das Gebäude mit dem Ziel entworfen, dass es mindestens die nächsten 400 Jahre überdauert. Im Jahr 2022 ist das Bibliotheksgebäude mit dem renommiertesten Architekturpreis Großbritanniens als bestes neues Bauwerk ausgezeichnet worden: Der Stirling Price des Royal Institute of British Architects (RIBA) prämiert jeweils das Gebäude, das im vergangenen Jahr den größten Beitrag zur Entwicklung der Architektur im Vereinigten Königreich geleistet hat.
Gebaut, um Jahrhunderte zu überdauern weiterlesenEine Reise zum Kap Horn
Der Geist des Hafenlebens weht noch immer durch das Stadtviertel Bacalan in Bordeaux. Die Bassins à flot prägten und prägen den Charakter des traditionellen Reviers der Hafenarbeiter. Diese „Flutbecken“ sind über eine Schleuse an die Garonne angeschlossen, die nördlich von Bordeaux in den Atlantik mündet. Der schnelle Zugang zum Meer machte die Bassins à flot besonders im 19. Jahrhundert zu einem attraktiven Binnenhafen für Schiffe mit Handelswaren aus aller Welt. Doch in Bacalan, das von einer hohen Arbeitslosigkeit betroffen ist, gibt es durchaus auch Bereiche mit Modernisierungsbedarf. Direkt am Wasser hat ein Stadterneuerungsprojekt nun eine Fläche von 35.000 m² erschlossen. Das „Quai de Caps“ genannte Areal erstreckt sich über eine Länge von rund 600 Metern an der süd-westlichen Seite der Bassins à flot entlang und wurde entworfen, um einen wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufstieg des Viertels einzuleiten.
Eine Reise zum Kap Horn weiterlesenBauen am Wasser
Der Standort ist für den Entwurf eines Gebäudes immer ein wichtiger Bezugspunkt. Im urbanen Umfeld kann man ein Haus einfügen oder es von seiner Umgebung abheben. Gleiches gilt für den ländlichen Raum. Einen ganz besonderen Ort stellt der Übergang von Wasser zum Land dar, ermöglicht er doch zusätzlich das Spiel mit Spiegelungen und der Weite der flachen Wasserfläche. Ein sehr schönes Beispiel hierfür ist das Schweriner Schloss, welches sein heutiges Erscheinungsbild der Umgestaltung im 19. Jahrhundert verdankt.

Mal etwas Anderes
Schon einige Male haben wir uns in diesem Blog mit der Bekleidung von runden und gekrümmten Flächen beschäftigt. Dennoch gibt es in diesem Bereich immer noch Neues zu entdecken.

Lernen unter schwebenden Dächern
Inmitten der Stadt Grenoble, eingebettet in die westlichen Ausläufer der französischen Alpen, liegt das Lycée Champollion. Namenspate der Schule ist Jean-François Champollion. Einst selbst Schüler in Grenoble, gelang es ihm im Jahre 1822 als Erstem, die ägyptischen Hieroglyphen mit Hilfe des Steins von Rosetta zu entziffern. Der nach ihm benannte Schulkomplex zeichnet sich durch eine klare Anordnung mit langen Gebäudeflügeln und großen Höfen aus. Die weitläufige Anlage erstreckt sich über ein rund 28.000 m² großes Areal und öffnet sich nach Süd-Osten zur Stadt. Die einzelnen Flügel laufen in dieser Richtung wie die Zinken eines Kammes aus. Die Entwürfe für das im Jahr 1887 fertiggestellte Lycée stammen von dem Architekten Joseph Auguste Émile Vaudremer.
Lernen unter schwebenden Dächern weiterlesenDie Ästhetik des Unsichtbaren
Sind Flachdächer eine Erfindung des letzten Jahrhunderts? Man könnte dies fast glauben, denn mit dem Bauhaus, der Moderne und dem International Style eroberte sich diese Dachform endgültig ihren Platz in der Architektur. Die Entwicklung und Verbesserung der Werkstoffe, wie beispielsweise EPDM, halfen hierbei nochmals in den letzten Jahrzehnten.
Es gibt viele Gründe, die für oder gegen die Verwendung eines Flachdachs sprechen können. Man könnte die Nutzung der Räume unter oder die der Flächen auf einem Dach diskutieren. Über städtebauliche und ökonomische Argumente ließe sich ebenfalls lang debattieren. Für all dies reicht ein Blogtext nicht aus. Wir wollen an dieser Stelle nur einer Beobachtung nachgehen, welche sich aus der Betrachtung historischer Bauten ergibt. Es ist die der Sichtbarkeit eines Daches.

Die Dachfläche ist für den Betrachter nicht sichtbar.