Zeitgemäße Wohnkonzepte setzen gerne auf die Gemeinschaft und ein Miteinander der Generationen. Ein Architekturbüro aus Zürich geht einen anderen Weg. Es stellt dem Leben in der Gemeinschaft das Recht auf Anonymität zur Seite. Das Mietwohnhaus MinMax schafft zwar auch einen Rahmen für gemeinschaftliches Wohnen, verpflichtet aber nicht dazu. Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten sehen Anonymität als integralen Bestandteil des städtischen Lebens.
MinMax kombiniert Groß und Klein
Das MinMax liegt nördlich von Zürich in Glattpark einem Quartier mit urbanem Charakter zwischen der City und dem Flughafen. Hier will der Bauherr erschwinglichen Wohnraum für Singles anbieten. Das Wohnhaus gruppiert sich wie ein Hofgebäude um einen Innenhof. Es ermöglicht seinen Mietern, am Gemeinschaftsleben teilzunehmen oder auch die Anonymität zu wahren. Für Ersteres steht allen Bewohnern eine großzügige Dachterrasse zur Verfügung. „MinMax“ steht für das Zusammentreffen von sehr kleinen und großen Wohnungen. Durch ein geschicktes Spiel mit Raumaufteilung, Glaswänden und Raumhöhen vermitteln auch die kleinen Studios ein großes Raumgefühl. So gehört ein Wintergarten zu vielen Wohnungen. Er wird nur durch Glasflächen vom Wohnraum getrennt und trägt zum offenen Raumgefühl bei.

Wahlfreiheit als Konzept
Dem Auftraggeber war es wichtig, viele kleine Wohnungen mit einigen besonders großen Wohneinheiten zu kombinieren. Das Gebäude beherbergt 98 Studios mit 1 ½ oder 2 ½ Zimmern sowie mehrere große Wohnungen mit 5 ½ Zimmern für Wohngemeinschaften. Jedes Schlafzimmer innerhalb einer Wohngemeinschaft verfügt über ein eigenes Bad mit Dusche und über einen eigenen kleinen Wintergarten. Auch im Kleinen folgt das Konzept also der Wahlfreiheit zwischen Gemeinschaft und Abgeschiedenheit.

Großrauten in Stockwerkhöhe
Die Fassade des MinMax wurde mit 4.500 m² Großrauten in der VMZINC Oberflächenqualität ANTHRA-ZINC gestaltet. Die Architekten machten regen Gebrauch von der Möglichkeit, die Rauten individuell an die Gebäudearchitektur anzupassen. So geben die vertikal verlegten Zink-Elemente nun Aufschluss über die unterschiedlichen Geschoßhöhen, deren Länge sie aufgreifen. Die Großrauten bieten eine flächenbündige Optik, die besonders auf den großflächigen Fassadenbereichen in Erscheinung tritt. Die dunkle VMZINC Oberfläche ANTHRA-ZINC bildet einen Kontrast zu den Fensterflächen mit weißen Rahmen und hellen Jalousien. Die Fassade lebt von diesem Kontrast der hellen und dunklen Flächen.

Lebendige Wellen
Zinkrauten in besonders großen Formaten können in ihrer Oberfläche eine leichte Welligkeit aufweisen. Die Architekten haben diese Materialeigenschaft in ihren Entwurf einbezogen, um der Fassade Lebendigkeit zu verleihen. Sie spiegelt die Vielfalt der unterschiedlichen Lebensentwürfe der Bewohner wider.

Guido Wollenberg
Bildrechte: Paul Kozlowski und VMZINC