Googelt man den Begriff Mikroarchitektur, so stößt man recht schnell auf viele Einträge über Rechnerstrukturen aus dem Bereich der IT. Wir wollen an dieser Stelle eine andere Art von Mikroarchitektur betrachten, die innerhalb des Bauwesens. Es geht um die vielen kleinen Gebäude, denen wir täglich begegnen und oft kaum Beachtung schenken: Wartehäuschen, Kioske, Bushaltestellen, Ticketschalter… Gebäude, die noch weitaus kleiner sind als ein Einfamilienhaus.

Häufig finden wir Berichte zur zeitgenössischen Architektur, die riesige Stadien, Kultur- und Bildungseinrichtungen oder große Komplexe aus Wohneinheiten beschreiben. Ein Blick in die entgegengesetzte Richtung, auf die äußerst kleinen Beispiele der Baukunst ist aber ebenfalls durchaus lohnend. Gehen wir an diese Grenze der Architektur, treffen wir, wie zu erwarten, zunächst auf Alltägliches, das kaum über die reine Zweckerfüllung hinausgeht. Es gibt aber auch Beispiele, die das Gegenteil beweisen. Sie sind gut durchdacht und fein detailliert.

Auch die kleinen Dinge können in der Architektur durchaus spektakulär werden. Dabei ist es wichtig, bei der Gestaltung der Gebäudehülle den veränderten Maßstab zu betrachten und ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Details zu legen. Denn nun, da alles etwas kleiner ist, fallen Fehler in der Planung und Ausführung umso mehr ins Gewicht.
Die Strukturen von Oberflächen wirken anders, aus der Vielzahl von Verbindungen von Dach- und Fassadenelementen wird plötzlich eine kleine Anzahl. Was im Großen für Struktur und Rhythmus sorgt, funktioniert im Kleinen nicht mehr, andere Regeln müssen beachtet werden.

Als Material für die Bekleidung dieser kleinen Strukturen bietet sich VMZINC an. Mit diesem Werkstoff ist es möglich millimetergenau zu arbeiten. Präzise Kantungen und feine Anschlüsse und Verbindungen lassen sich mit alten Handwerkstechniken exakt ausbilden. Dreidimensionale Verformungen sind ebenso möglich und erlauben die maßstäbliche Anpassung von Dach und Fassade an die Größe des Hauses.

Dundee University MacroMicro Building (Großbritannien)
Die Qualität der gezeigten Beispiele entsteht nicht einfach durch eine Reduktion, alles muss neu gedacht und aufeinander abgestimmt werden. Ein gut ausgeführtes Detail wird entscheidend für die Wirkung des ganzen Gebäudes und macht aus diesen Mikroarchitekturen kleine Schmuckstücke.
Dr.-Ing. Knut König
Bildrechte: Fany Ducharme, Pier Mario Ruggeri, Paul Kozlowski und VMZINC