Der Frühling steht vor der Tür, die Natur erwacht. Überall zeigen sich Knospen und Blüten und erfreuen unser Auge. Florale Elemente haben auch eine große Bedeutung in der Architektur, man denke nur an das Kapitell einer korinthischen Säule, ihre Verwendung als Ornament im Barock oder ihre Inspiration für den Jugendstil.
Ornamente gab es an Gebäuden über Jahrtausende. Sie wurden aber nur über einen kurzen Zeitraum innerhalb der Architekturgeschichte aus den Metallen Kupfer und Zink gefertigt. Beide Materialien erlauben aber eine sehr feine Detaillierung, welche gerade bei floralen Motiven wichtig ist.
Aufblühen des sozialen Wohnungsbaus

Vor kurzem wurden Teile des Gebäudekomplexes Familistère in Guise im Departement Aisne renoviert. Die schlossähnliche Anlage aus der Mitte des 19. Jahrhunderts geht auf den utopischen Sozialisten Jean-Baptiste André Godin zurück, der auch die Planung übernahm. Sie ist einer der ersten sozialen Wohnungsbauten der Moderne und beispielhaft für viele spätere Lösungen auf diesem Gebiet.
Blumen aus Zink

Wie bei der Architektur dieser Zeit üblich, wurden Teile der Fassaden und Dächer mit Ornamenten verziert. Diese wurden untereinander in Form und Größe abgestimmt. Neben Schmuckelementen aus Naturstein kamen im Bereich der Bedachungen auch Zinkornamente zum Einsatz.

Bei der Renovierung der Familistère setze man auf die Kenntnisse und Fähigkeiten der Ornamentabteilung von VMZINC. Sie existiert seit Mitte des 19. Jahrhunderts und kann daher auf einen sehr großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Heute teilt sich die Fertigung in zwei Bereiche. Zum einen werden viele Ornamente exakt nach dem originalen Vorbild erstellt. Genau wie im 19. Jahrhundert gibt es andererseits aber auch standardisierte Ornamente aus dem Katalog.

Sicher gibt es heute eine Architektursprache, welche ohne Ornamente auskommt. Ihre Berechtigung haben sie dennoch nicht verloren. So sind sie bei Renovierungen von Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert oft unverzichtbar und lassen diese wieder aufblühen.
Dr.-Ing. Knut König
Bildrechte: Paul Kozlowski und VMZINC