Die Hauptaufgabe von Dächern und Fassaden stellt der Schutz vor Wind und Wetter dar. Über die Zeit wurden dabei je nach geografischer Region, gestalterischen Ansprüchen und regionalen Vorkommen die verschiedensten Werkstoffe probiert. Eine sehr interessante Art der Bekleidung lässt sich immer noch an manchen Stellen im Norden Europas und auf Island finden: Gras.
Fassaden heute
Die Zeiten verändern sich, und die Aufgaben, welche Gebäude übernehmen sollen, werden vielfältiger. Wenn wir uns überlegen, was Fassaden, neben ihren ästhetischen Aufgaben und der Schutzfunktion, heute alles leisten könnten, hilft das Beispiel der mit Gras bedeckten Flächen.
Denkt man eine gewisse Zeit nach, merkt man, dass die Möglichkeiten von Fassaden damit noch lange nicht ausgeschöpft sind. Schon seit langem ist es möglich, über sie auch Botschaften zu vermitteln. Dies erfolgte zunächst durch Schriftzüge und später mit Leuchtreklame, die sich heute mittels LEDs in bewegte Bilder verwandelt. Die Fassade wird zum Bildschirm.
Auch kann man sich vorstellen, mit bestimmten Werkstoffkombinationen und Perforierungen, Lärm oder Schadstoffe über Fassadenflächen zu absorbieren. Und es stecken bestimmt noch weitere unentdeckte Funktionen in diesen vertikalen Flächen.

Musikschule in Bernay (Frankreich), Architekt: Agence Philippe La Chapelle
Rahmen aus Zink

Aber kommen wir zurück zur begrünten Gebäudehülle. Es finden sich auch in der zeitgenössischen Architektur immer wieder Beispiele, bei denen Fassaden in Teilbereichen bepflanzt sind. Sie stellen sozusagen einen vertikalen Garten dar. In diesem Blog beschäftigen wir uns regelmäßig mit den architektonischen Möglichkeiten des Werkstoffs Zink. In diesem konkreten Fall ist Zink einmal nicht der Hauptakteur und stellt nur den Rahmen der Bepflanzung dar. Dieser harmoniert aber aufgrund seines natürlichen Grautons sehr gut mit der begrünten Fläche.

Kaufhaus BHV Homme, Paris (Frankreich)
Die Verwendung von Kassetten aus VMZINC am Kaufhauses BHV in Paris zeigt, wie ein solcher Rahmen elegant um den bepflanzten Bereich gesetzt werden kann. Der für das Auge ungeordnete Bewuchs mit Grünpflanzen wird durch die geometrisch klar strukturierten Elemente aus QUARTZ-ZINC begrenzt und gleichzeitig wie ein expressionistisches Bild in einem schlichten Rahmen hervorgehoben.
Kombination aus Bepflanzung, Holzlamellen und Zink

Ein weiteres Beispiel für die Verbindung verschiedener natürlicher Elemente befindet sich an einem kleinen Bürogebäude im französischen PAU. An der Fassade des Gebäudes finden wir eine vertikale Bepflanzung sowie Sonnenschutzelemente aus unregelmäßig angebrachten Holzlamellen. Beide unruhigen Strukturen werden durch eine Bekleidung in Stehfalztechnik aus QUARTZ-ZINC gerahmt. Eine gelungene Kombination, bei welcher der natürliche Werkstoff Zink mit den organischen Elementen elegant harmoniert.
Dr.-Ing. Knut König
Bildrechte: Paul Kozlowski und VMZINC