Bei uns in Deutschland sind Hochhäuser ein viel diskutiertes Thema. Nur langsam gelingt es ihnen, ihren schlechten Ruf abzuschütteln. Städtebauprojekte mit einer großen Zahl an spartanisch ausgestatteten Bauwerken haben hier viel ideellen Schaden hinterlassen. Bis heute ist Deutschland kein Hochhaus-freundliches Land.
Asien setzt auf die Stärken der Hochhäuser
In Asien sieht es anders aus. In finanzstarken Metropolen sind komfortabel ausgestattete Wohntürme seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit. Oft sind Hochhäuser die einzige Chance, eine stark wachsende Bevölkerung auf enger Siedlungsfläche zu vereinen. Auch wohlhabende Mieter und Eigentümer suchen und finden hier ein zu Hause.

Zink spielt mit Licht und Schatten
Zu diesen komfortablen Hochhäusern zählt auch der Da-an Residential Tower in der Millionen-Stadt Taipeh in Taiwan. Die von Rogers Stirk Harbour + Partners entworfenen Wohntürme strecken sich 35 und 31 Stockwerke in die Höhe. Die Besonderheit: Alle tragenden Elemente der Fassade sind mit der Oberfläche QUARTZ-ZINC von VMZINC bekleidet.
Architekt David Weng wählte das Material aufgrund seiner Fähigkeit, die allgemeine Lichtstimmung wiederzugeben. Im Sonnenschein strahlen die Türme hell, bei trübem Wetter wirken sie dunkel und zurückhaltend.

Innere Widerstandskraft
Mit ihrer Außenhülle aus Titanzink besitzen die beiden Wohntürme einen ganz speziellen Maßanzug. Hier wurden zum ersten Mal an einem Hochhaus sogenannte Honeycomb-Kassetten eingesetzt. Eine Wabenstruktur aus Aluminium sitzt im inneren der Kassetten aus Titanzink. Diese spannt das Zink und sorgt für eine sehr ebene Oberfläche. Gleichzeitig wirkt es als Verstärkung der Kassetten.

Gebaut, um Gefahren zu trotzen
Ein VMZINC-Großprojekt mit vergleichbaren Anforderungen gibt es bisher noch nicht. Denn Taiwan ist nicht nur die aktivste Erdbebenregion der Erde, starke Taifune suchen das Land auch mehrfach im Jahr heim. Die Außenhaut aus Titanzink wird im Laufe ihres langen Lebenszyklus also vielen Gefahren trotzen müssen.
So bekleidet wächst das Hochhaus weit über seine (deutsche) Rolle als Bösewicht hinaus. Zeit für ein neues Image.
Guido Wollenberg
Bildrechte: VMZINC