Kunsthandwerk aus Japan zeichnet sich oft durch Klarheit und Einfachheit aus. Die Geisteshaltung des Zen-Buddhismus entfaltet dabei eine starke Wirkung. Mit Klarheit und Einfachheit im Blick ist auch der Entwurf für das Schulungszentrum der Hachijuni-Bank in Nagano entstanden.
Origami aus Zink
Masanori Yano und Yuka Hagikara vom Architekturbüro Nikken Sekkei Ltd. haben ein Gebäude geschaffen, dessen Dachlandschaft aus Zink an ein Origami-Kunstwerk erinnert. Das Schulungszentrum ist in mehrere Bereiche mit eigenständigen Dachkonstruktionen unterteilt. Drei nur leicht geneigte Hauptdächer vermitteln den Eindruck, als wären sie jeweils an ihrer Diagonalen entlang gefaltet. Die einzelnen Dachhälften erscheinen fast wie glatt gestrichenes Papier.

Fugenlose Verbindung
Yano und Hagikara setzten diese „Kunst am Dach“ mit Zinkscharen von VMZINC und einer lokal entwickelten Bedachungstechnik um: Die einzelnen Zinkscharen werden durch eine Leiste miteinander verbunden, die auf ein Aluminiumprofil aufgesteckt wird. Die Zink-Elemente verschmelzen zu einer flächenbündigen Einheit ohne Fugen.

Vom Dach zur Wand
Die Zinkdächer in der vorbewitterten Oberfläche QUARTZ-ZINC gehen an den geschlossenen Gebäudeseiten in eine Fassade aus dem gleichen Material über. Hier zeichnen vertikale Fugen deutliche Linien auf die Fläche. Dächer und Fassaden wirken gleichzeitig als eigenständige Elemente und als zusammengehörende Einheit. Die Zinkpaneele an den Wänden sind in Form von VMZ Steckfalzpaneelen als vorgehängte hinterlüftete Fassade ausgelegt.

Tradition und Moderne
Das Schulungszentrum bindet die Natur auf eine Weise ein, die für die traditionelle japanische Architektur charakteristisch ist. Große Glasfronten blicken auf einen alten Baumbestand und führen wie Shōji-Schiebetüren direkt ins Grüne.
Die flächenbündige Dacheindeckung erweist sich als gelungene Verbindung zwischen traditioneller japanischer Geisteshaltung und zeitgemäßen Verarbeitungstechniken von VMZINC-Elementen.
Guido Wollenberg
Bildrechte: Harunori Noda, Gankosha, Japan