Viele Elemente der traditionellen islamischen Architektur entwickelten sich als Reaktion auf gleißendes Licht und hohe Tagestemperaturen. So verkleiden dekorative Holzgitter die Fensteröffnungen, um vor der Sonneneinstrahlung zu schützen und die Innenräume kühl zu halten. Diese Holzgitter werden auch Maschrabiyya genannt. Dank ihrer war es der muslimischen Damenwelt möglich, das Straßenleben zu beobachten, ohne sich um eine Verschleierung sorgen zu müssen.

Materialwechsel auf dem Weg nach Europa
In abgewandelter Form wird die Maschrabiyya gerne von europäischen Architekten zitiert. Auf seinem Weg nach Westen hat dieses Stilmittel allerdings einen Materialwechsel durchlaufen. Nun ersetzen feine Metallstrukturen die geschnitzten oder gedrechselten Holzelemente. Die Transparenz der vorgehängten Fassadenteile wird durch eine Perforierung erreicht. Titanzink von VMZINC kann hier Punkten: Zink-Elemente lassen sich ohne Schwierigkeiten in einem hohen Grad perforieren und behalten dabei weiterhin ihre Stabilität. Architekten können so die Wirkung der Transparenz sehr gezielt beeinflussen.

Für das Wohlergehen von Schülern und Lehrern
Das „Lycée Charles Renouvier“ ist ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat in der Stadt Prades. Hier, in den südlichen Ausläufern der Pyrenäen, muss die Architektur eine hohe Sonneneinstrahlung auffangen. In der letzten Phase einer umfassenden Renovierung wurde nun ein 73 Meter langes Schulgebäude erneuert, das neben einigen Klassenräumen auch die Wohnbereiche der Internatsschüler in den Obergeschossen beherbergt. Die Renovierungsarbeiten erfolgten mit dem Ziel, den Wohn- und Unterrichtskomfort von Schülern und Lehrern zu steigern und eine Energieeinsparung von 35% bis 40% zu erzielen.

Ein Schutzschirm aus Zink
Der Entwurf für das Schulgebäude stammt aus der Feder der beiden französischen Architekturbüros Gotanègre & Vermeersch aus Bourg-Madame und Chamard & Fraudet aus Pérols. Sie setzten an der Süd-Ost-Seite eine um 130 cm vorgelagerte Ebene aus perforiertem Zink vor die eigentliche Fassade. Diese Zink-Haut dient im Sommer als Schutzschirm vor Wärme und Licht und bewahrt das Gebäude in Kombination mit einer neuen Außendämmung im Winter vor Wärmeverlusten. Gleichzeitig dient die transparente Fassade als Blickschutz, der die Wohnungen der Internatsschüler zum Innenhof hin abschirmt. Nicht zuletzt verleiht die neue Optik dem Gebäude auch Eleganz und Rhythmus.

QUARTZ-ZINC in vier Profil-Varianten
Für die 820 m² große Fassadenfläche stellte das VMZINC-Team über tausend perforierte und vorgefaltete Zink-Profile in der Oberflächenqualität QUARTZ-ZINC her. Die ortsansässige Firma Comero übernahm die Aufgabe, die Profile zu verlegen. Aufgrund von vier Profil-Varianten mit unterschiedlichen Faltungen zeigt die Fassade ein sehr abwechslungsreiches und dynamisches Gesamtbild. VMZINC hat die Elemente mit einem Lochdurchmesser von 5 mm und Abständen von 8 mm zwischen den einzelnen Löchern versehen. So wird eine Transparenz von rund 35% erreicht.
Guido Wollenberg
Bildrechte: Paul Kozlowski und VMZINC