Mit Präzision in die Kurve gelegt

In Einkaufsstraßen richtet sich die Aufmerksamkeit meist auf die Auslagen in den Schaufenstern. Selten wandert der Blick nach oben. Und das ist nicht verwunderlich, denn wenig Anziehendes ist dort zu finden, moderne Zweckbauten dominieren meist das Bild. Doch hebt man in der Haupteinkaufstraße Osnabrücks, der Großen Straße, an der richtigen Stelle die Augen, fällt der Blick auf eine bemerkenswerte Zinkfassade. Sie biegt sich mit dem Straßenverlauf in eine leichte S-Kurve und strahlt eine Ästhetik aus, die sich aus der Präzision ergibt, mit der die Großrauten verlegt wurden. In der VMZINC-Oberflächenqualität AZENGAR ausgeführt, scheint die Fassade bei sonnigem Wetter fast zu strahlen, denn die besonders matte Beschaffenheit der gravierten Oberfläche fängt das Sonnenlicht ein und reflektiert es in einem hellen, intensiven Licht.

Die dunklen Stahlbleche der Fensterlaibungen setzen sich deutlich von den hellen Großrauten in der Oberfläche AZENGAR ab.

Der steile Weg vom Fenster zur VMZINC-Fassade

Das Gebäude beherbergt die Filialen einer Einzelhandelskette und eines Modelabels. Oberhalb des wie üblich durch Schaufenster geprägten Erdgeschosses teilt sich die 400 m² große Fassade in Zink- und Glas-Bereiche, die einander abwechseln. Die hellen AZENGAR-Flächen treten in Kontrast zu deutlich zurückgesetzten Fensterflächen mit dunklen Fensterlaibungen aus pulverbeschichtetem Stahlblech. Eine Besonderheit stellen die oberen Laibungen dar, die bei allen Fenstern in einem steilen Winkel zur Fassade hochgezogen sind. Ein Konstruktionsmerkmal, das sich auch an den Dachgauben wiederfindet.

Die waagerechten Fugen der Gaubenwangen treffen genau auf die Fugen der Dachfläche.

Genauigkeit bringt die Details zur Geltung

Das Gebäude entstand unter der Leitung von BÖSS Architekten nach einem Entwurf von Wannenmacher + Möller. Eine der wichtigsten Aufgaben der Architekten in Bezug auf die Fassadenausführung war es, die Detailgenauigkeit des Entwurfs richtig zur Geltung zu bringen. Die klar geplanten Linien und punktgenauen Ecken mussten dazu sehr filigran ausgestaltet werden. Besonders die feinen Kanten der Dachgauben erforderten große Sorgfalt.

Individualität in Handarbeit umgesetzt

Aufgrund der einzigartigen Geometrie des Gebäudes, dessen Front sich dem gebogenen Straßenverlauf anpasst, besitzen alle Fassadenelemente aus Zink individuelle Abmessungen. Um die Großrauten anzupassen, wurden die Originalmaße am Bauwerk mit Schablonen im Maßstab 1:1 abgenommen und dann durch die verarbeitende Firma Helmut Noß in Handarbeit im eigenen Werk gefertigt. Häufig wurden die Bleche nach dem ersten Zuschnitt vor der Weiterverarbeitung noch einmal probeweise eingepasst.

Alle Großrauten wurden nach individuellen Maßen gefertigt.

Jeder Niet zählt

Die Zinkrauten sind auf einer Metallunterkonstruktion aus Trapezblech installiert. Dabei erforderte die Befestigung auf den Blechen ebenfalls eine hohe Präzision, denn die Rauten wurden in Einhangfalz-Technik miteinander verbunden, bei der die Bleche eng aufeinander liegen. Deswegen musste besonders darauf geachtet werden, dass die Niete, mit denen die Haften auf der Unterkonstruktion befestigt werden, sich nicht in die Fassadenelemente durchdrücken.

VMZINC steht für hohe Präzision

Das Ergebnis dieser Detailgenauigkeit ist eine präzise Linienführung: Die einzelnen Fassadenelemente sind genau auf die durchlaufenden Lisenenprofile abgestimmt. Auf dem Dach gehen die waagerechten Fugen der Gaubenwangen in die Fugen der Großrauten auf den Dachflächen über. Auch sonst vermittelt die Zinkfassade trotz der individuellen Maße der einzelnen Großrauten einen sehr ausgewogenen und stringenten Eindruck. Die handwerkliche Leistung gibt den Architekten Recht. Sie haben in VMZINC das ideale Material gesehen, um ihrer architektonischen Idee Ausdruck zu verleihen. Ausschlaggebend war dabei für BÖSS neben den ästhetischen Eigenschaften von AZENGAR vor allem die Präzision, mit der Zink installiert werden kann.

Die präzise Linienführung lohnt es, den Blick von den Schaufenstern der Einkaufsstraße nach oben wandern zu lassen.

Guido Wollenberg

Bildrechte: Axel Hartmann Fotografie