Kuppeln auf Moscheen

Kurz vor Weihnachten hatten wir uns mit dem Thema sakrale Bauten beschäftigt. Nun beginnt die Zeit des Ramadans und so ist es angemessen, einen Blick auf Moscheen zu werfen. Bei Bauten für Gläubige gibt es immer einige Elemente, welche diese sofort als solche erkennbar machen. Bei Kirchen läuten Glocken von Türmen zum Gebet, bei Moscheen erfolgt dieser Ruf von den Minaretten. Ein weiteres Merkmal, welches viele Moscheen auszeichnet, sind Kuppeln. Sicher gibt es auch viele architektonisch interessante Beispiele ohne Kuppeln, in diesem Beitrag wollen wir uns aber diesem Thema widmen.

Große Spannweiten sind immer eine Herausforderung. Mit Kuppeln war es bereits in der Antike möglich sehr große Räume zu überdachen. Ihre oft imposante Form ist in vielen Fällen auch städtebaulich prägend.

Ein sicheres Dach

Über die Statik und Konstruktion von Kuppeln ließe sich fast unendlich berichten, werfen wir aber einen Blick auf die äußere Hülle. Für die sichere Eindeckung einer Kuppelform gilt es einige wichtige Punkte zu berücksichtigen. Es gibt in keiner Richtung gerade Flächen, alles ist immer rund. Die Neigung ändert sich ständig und geht an der Kuppelspitze gegen Null. Eine Mindestneigung, bei der Wasser noch abfließen kann, sowie eine regensichere Verbindung der einzelnen Bedachungselemente sind aber für den Schutz des Gebäudeinneren unabdingbar. Werkstoffe, die sich formen lassen sind also von Vorteil.

Moschee Akyurt Seyid Burhaneddin in Ankara (Türkei)
Die Eindeckung der Kuppel erfolgte mit Schindeln in ANTHRA-ZINC

Metalle eignen sich besonders gut für diese Aufgabe und so wurden Kuppeln im Altertum mit Blei eingedeckt. Über die Jahrhunderte wurden immer weitere Metalle entdeckt und zum Teil auch für Bedachungen verwendet. Mit Zink kam erstmals vor etwas mehr als 200 Jahren ein vergleichsweise leicht verformbarer Werkstoff zum Einsatz, welcher sich oft ohne größeren Aufwand auch an komplexe Formen anpassen lässt.

Moschee Müşerref & İsmail Yapıcı in Kayseri (Türkei), Architekten: Halil Dedeoğlu, Kuşçuoğlu Mimarlık

Möglichkeiten der Eindeckung

Neben der klassischen Stehfalztechnik lassen sich Kuppeln auch mittels Rauten oder Schindeln eindecken. Zu beachten ist dabei, dass ab einem gewissen Punkt die erforderliche Mindestneigung für diese Elemente unterschritten wird. Oft befinden sich aber an der Kuppelspitze Zierelemente, welche diesen Bereich abschließen. Ist dies nicht der Fall, sollte von Rauten auf eine Stehfalzdeckung gewechselt werden.

Zentralmoschee Başakşehir in Istanbul (Türkei), Architekt: Mila Mimarlık
Die Eindeckung der vielen kleinen Kuppeln erfolgte mittels Stehfalzdeckung in QUARTZ-ZINC, an der Spitze der Kuppeln befinden sich Zierelemente

Farben auf dem Dach

Bei einer Eindeckung mit Blei gab es eine geringe Farbauswahl: grau. Die verschiedenen vorbewitteren Oberflächen von VMZINC ermöglichen heute ein Zusammenspiel von verschiedenen Grautönen.

Moschee Cemal Karakus in Bursa (Türkei); Architekt: Hulusi Karakus
Unterschiedliche Oberflächen für verschiedene Bereiche: Die Eindeckung der Kuppel erfolgte mit Rauten in ANTHRA-ZINC, für die Bekleidung der Pendentifs wurde QUARTZ-ZINC in Stehfalztechnik gewählt

Darüber hinaus ist es heute auch möglich, die natürliche Zinkoberfläche mit farblichen Aspekten zu kombinieren, ohne auf deckende Lackierungen zurückzugreifen. Mit der PIGMENTO Reihe steht eine Kombination unterschiedlicher Standard- und auch Sonderfarben zur Auswahl. Einzelne Bereiche der Eindeckung und Bekleidung lassen sich so mit der im Islam wichtigen Farbe Grün akzentuieren.

Zentralmoschee von Nantes (Frankreich); Architekt: Laidi Chataigner
Während die Kuppel mit PIGMENTO grün eingedeckt ist, sind die Fassadenflächen mit QUARTZ-ZINC bekleidet.

Dr.-Ing. Knut König

Bildrechte: Gizem Baykal, Paul Kozlowski und VMZINC