Aufstockungen von bestehenden Wohngebäuden sind eine gute Möglichkeit, um in zugebauten Innenstädten neue Wohnflächen zu schaffen. Doch die Vorteile einer Aufstockung bleiben nicht nur dem städtischen Wohnungsbau vorbehalten. Auch andere Nutzungsformen wie beispielsweise Bürogebäude in Gewerbegebieten können von einer Aufstockung profitieren. Einerseits da auf der gleichen Grundfläche mehr Nutzfläche zur Verfügung gestellt werden kann, andererseits weil sich ein optisch langweiliger oder nicht mehr repräsentativer Standort deutlich aufwerten lässt.

Kontrast oder Harmonie
Mit der entsprechenden Fassadengestaltung kann sich eine Aufstockung harmonisch in das alte Gebäude integrieren. Doch es ist genauso möglich, sie in einen spannungsreichen Kontrast treten zu lassen. Ein Material, mit dem sich sowohl harmonische als auch kontrastierende Varianten umsetzen lassen, ist Zink. Mit VMZINC können Architektinnen und Architekten eine Neuinterpretation bestehender Fassaden entwickeln oder die Außenhülle so ergänzen, dass sie sich ohne Brüche in den Bestand einfügt. Diverse Kombinationsmöglichkeiten von Oberflächenvarianten, Farbtönen und Verlegesystemen erlauben Erweiterungen von unterschiedlichstem Charakter.
Erlösung für langweilige Architektur
Ein gutes Beispiel für ein Erwachen aus dem Dornröschenschlaf, in dem viele Bürogebäude aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts dahindämmern, findet sich in der französischen Gemeinde Vélizy-Villacoublay. Das ursprüngliche Gebäude wies eine aus heutiger Sicht eher langweilige und streng geordnete Architektur auf. Diese verwandelte das Architekturbüro Ulysses mit der Erneuerung der Außenhülle des gesamten Gebäudes und mit Hilfe einer Aufstockung in ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild. Alt und neu vereinen sich nun zu einem stimmigen und zeitgemäßen Gesamteindruck.

Vielfalt überspielt die Monotonie
Die neue Fassade leugnet ihren Ursprung nicht. Das Erbe aus dem letzten Jahrhundert bleibt in der unveränderten Fenstergröße und -anordnung der unteren beiden Stockwerke erhalten. Sie folgen weiterhin einem festen Raster ohne Abweichungen. Ganz anders die Aufstockung. Hier variieren sowohl die Fenster als auch die Elemente der Fassade selbst. Ausgeführt mit dem VMZINC-System Mozaik in der Oberfläche QUARTZ-ZINC zeichnet sich die Aufstockung durch eine flexible Anordnung der Mozaik-Module in unterschiedlichen Höhen und Breiten aus.

Auf in die 3. Dimension
Das Mozaik-System wird in verschieden Kassettentiefen angeboten. Ulysses nutzte neben der Standardtiefe von 40 mm auch Elemente mit 80 mm Tiefe, um ein dreidimensionales Relief zu erzeugen. Diese Elemente treten deutlich sichtbar aus der Fläche hervor. Alle entsprechend erhöhten Module sind in einem regelmäßigen Muster auf der Zinkfassade verteilt. Zusammen mit den Standardkassetten und jeweils drei Fenstern, die sich in Größe und Anordnung unterscheiden, bilden sie einen zusammenhängenden und sich wiederholenden Bereich. Dieses nicht auf den ersten Blick ins Auge fallende Muster wird lediglich an den Ecken des Gebäudes durch größere, um das Eck reichende Fensterflächen durchbrochen. Insgesamt finden sich an der Fassade der Aufstockung an die 540 m² QUARTZ-ZINC, davon rund 57 m² in der erhöhten Reliefvariante.

Klares Erscheinungsbild
Gerade für Aufstockungen, bei denen die Weiternutzung des Gebäudes in der Regel so wenig und kurz wie möglich eingeschränkt werden sollte, hat das VMZINC Mozaik-System seine Vorteile. Es ist einfach und schnell zu installieren und stellt eine hinterlüftete Fassade bereit, hinter der auch eine zusätzliche Wärmedämmung ihren Platz findet. Eine Besonderheit von Kassettensystemen wie Mozaik ist es, dass die Befestigungen und die Verlege-Technik der Elemente unsichtbar bleiben. Kombiniert mit der sorgfältigen Faltung der Kassetten kann so auch auf größeren Flächen eine Kontinuität der Fugenlinie entstehen, die zu einem besonders klaren und sauberen Aussehen führt.

Guido Wollenberg
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