Schon einige Male haben wir uns in diesem Blog mit der Bekleidung von runden und gekrümmten Flächen beschäftigt. Dennoch gibt es in diesem Bereich immer noch Neues zu entdecken.

In diesem Blogeintrag werfen wir einen Blick auf Dachflächen. Wir kennen hier die Flachdächer, welche sich vor dem Betrachter verbergen und die geneigten Dächer welche mal dezent, mal extravagant auf einem Gebäude sitzen. Besonders interessant sind dabei Dachflächen, welche eine Kurve beschreiben und dem Gebäude eine ungewohnte Form geben. Sie beginnen meist sehr steil und werden dann immer flacher. Dies ermöglicht eine gute Nutzung der darunterliegenden Räume. Ein sehr schönes Beispiel findet sich in der Architekturgeschichte hierzu in der Rue de Rivoli in Paris.
Da geht noch mehr
Die Dächer der Rue de Rivoli sind mit einer Leistendeckung in Zink eingedeckt. Die Leisten treten bei dieser Technik optisch gut in Erscheinung und strukturieren die Dachfläche. Die Kurve, welche das Dach beschreibt, wird deutlich sichtbar. Aber nicht nur mit einer Leisten- oder Stehfalztechnik lassen sich diese Dachflächen sicher eindecken. Bis zu einer gewissen Neigung ist dies auch mit Rauten oder Schindeln möglich. (In Deutschland sind dies entsprechend den Klempnerfachregeln 2021 Punkt 7.1.7 mindestens 22°.) Nur im ganz flachen oberen Bereich des Daches muss man dann auf eine andere Verlegetechnik wechseln.

Der optimale Werkstoff
Für die Eindeckung von runden Flächen benötigt man ein Material, welches über eine gewisse Elastizität verfügt. Kunststoffe wären hier eine Möglichkeit, aber Metalle erfüllen diesen Zweck ebenfalls und vielleicht sogar noch besser, denn sie bieten gleichzeitig eine hochwertige Optik in Verbindung mit einer langen Lebensdauer und fast vollständiger Recyclingmöglichkeit.

Der Werkstoff Zink hatte sich bereits bei der zuvor erwähnten Bedachung der Rue de Rivoli bewährt. Auch in Form von Schindeln kann er verwendet werden. Ein Vorteil ist hierbei die Vielfalt an natürlichen Oberflächen. Diese Auswahl bietet VMZINC mit QUARTZ-ZINC, ANTHRA-ZINC und der PIGMENTO Reihe bis hin zu dem graviertem Zink AZENGAR.
Diagonal – Horizontal
Schindeln werden oft als Quadrat oder Spitzraute verwendet. Die spitzen Enden schauen dabei nach oben, unten und zu den Seiten. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten. Großrauten sind quasi mit Schindeln verwandt und können ebenfalls bis zu einer gewissen Dachneigung verwendet werden. Hiermit lässt sich sehr gut eine horizontale Optik auf der Tonnenform erzeugen. Die traditionelle Linienführung auf einem Steildach wird so um 90° gedreht.

Architekt: Lengacher & Emmenegger
Ins Ornamentale
Man kann die Rundung der Dachlinien auch gegenläufig gestalten. Aus konkav wird konvex und diese Flächen lassen sich immer noch sicher mit Schindeln eindecken, solang die Mindestneigung für diese Verlegeart beachtet wird. In Verbindung mit einigen Zierelementen aus dem Ornamentprogramm von VMZINC entsteht so eine spektakuläre Dachfläche mit einzigartigem Erscheinungsbild, wie dieser Pavillon in Polen zeigt.

Dr.-Ing. Knut König
Bildrechte: Pauls Kozlowski, f.lli erba s.a.s. und VMZINC