Die Antike kannte bereits mehrgeschossige Gebäude und die Sakralbauten der Gotik hatten Türme, welche über 100 Meter hoch waren. Dennoch waren dem Wachstum zum Himmel durch die verwendeten Baustoffe Grenzen gesetzt.

Die sogenannten Wolkenkratzer entstanden erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die tragende Metallstruktur im Inneren machte es möglich, von jetzt an in bisher unerreichte Höhen vorzudringen. Aber hier gab es einen Widerspruch: Interessanterweise brauchte es noch sehr lange, bis Metall auch außen an diesen Hochhäusern zu sehen war. Tragende und ästhetische Funktionen wurden getrennt betrachtet. Ob aus Tradition oder Nostalgie, man hielt an den bisher in der Gebäudehülle verwendeten Werkstoffen fest.
Metall als architektonisches Detail
Metall in der Gebäudehülle von Hochhäusern findet sich zunächst als Detail an Fenstern, vor allem aber in Form der Bedachung. Beispiele hierfür sind die ursprünglich vergoldete Spitze des Woolworth Buildings oder die Edelstahlspitze des Chrysler Buildings. Für die eigentliche Fassade brauchte es noch eine gewisse Zeit.

Metallfassaden
Versuche gab es bereits im frühen 20. Jahrhundert, aber erst ab Ende der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts änderte sich das Bild wirklich, und Metall wurde nun auch als wichtiger Bestandteil von Fassaden verwendet. Dabei war es nur logisch, dass dies auch an Hochhäusern weltweit geschah. Aber beim Bauen in großen Höhen gilt es, einiges zu beachten.

Die Statik von Hochhäusern ist etwas Besonderes. Die Winddruck- und -sogkräfte sind in großer Höhe erheblich und werden zur wichtigen, manchmal bestimmenden Größe für die Standsicherheit des Gebäudes und seiner Fassade. Man fragt sich, welcher Werkstoff kann unter diesen Umständen noch verwendet werden?

VMZINC an Hochhäusern
Die Entwicklung der Vorbewitterung von Zink ebnete den Weg für eine Verwendung des Materials an Fassaden. Als erste Oberfläche dieser Art erschien 1978 ANTHRA-ZINC. Aber ist der Werkstoff auch für sehr hohe Gebäude einsetzbar?
In diesem Zusammenhang haben wir in diesem Blog bereits über eine Zinkfassade an einem Hochhaus in Taiwan berichtet. Dabei handelt es sich aber nicht um einen Einzelfall. Zahlreiche Beispiele weltweit zeigen, dass sich VMZINC grundsätzlich für die Fassaden von sehr hohen Gebäuden eignet.

Eine Bekleidung mit VMZINC ist bei solch hohen Bauwerken mit verschiedenen Techniken und Systemen möglich. In Kombination mit den hellgrauen Oberflächen AZENGAR und QUARTZ-ZINC, dem dunklem ANTHRA-ZINC oder den verschiedenen Farben der PIGMENTO-Reihe entsteht eine große Vielfalt an architektonischen Möglichkeiten.

Dr.-Ing. Knut König
Bildrechte: Paul Kozlowski, Tönu Tunnel, VMZINC