Auf Odins Spuren

Auf seinem Pferd Sleipnir – dem Dahingleitenden – begab sich Odin auf ausgedehnte Reisen durch die Welten von Göttern, Menschen und anderen sinistren Gestalten. Laut einer norwegischen Sage ist das majestätische Dahingleiten des Gottes an einem bestimmten Berg in eine eher holprige Angelegenheit umgeschlagen. Bei einem Flug über Norwegens Fjordlandschaft krachte der achtbeinige Sleipnir auf diesen Berg und hinterließ einen mächtigen Hufabdruck, welcher den Gipfel nachhaltig umformte. Der Berg heißt heute Hoven und der Bezug zwischen dem Berg und dem norwegischen Wort Hov, zu Deutsch Huf, drängt sich förmlich auf.

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Think big

Was bleibt hängen, wenn man in der Architekturgeschichte zurückblickt? Zum einen die kleinen Schmuckstücke wie etwa das Tempietto di Bramante oder der Barcelona Pavillon von Mies van der Rohe.

Tempietto di Bramante in Rom, ca. 1500

Auf der anderen Seite erinnern wir uns an die großen Dinge: Parthenon, Kolosseum oder die Kathedralen der Gotik. In diesem Blogeintrag soll es um die großen Gebäude gehen. Genauer gesagt, wollen wir Bedachungen auf großen Gebäuden betrachten.

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Mit altem Schwung ins neue China

Die traditionelle Architektur Chinas hat nicht zuletzt durch einschlägige Kinofilme den Weg ins kollektive Gedächtnis der westlichen Welt gefunden. Die Shaolin-Mönche lassen grüßen. Doch Bilder aus dem modernen China haben diese selektive Wahrnehmung erweitert, wenn nicht gar ersetzt. Die Millionenstädte mit ihren Hochhauslandschaften sind in den Medien überaus präsent. Shanghai tritt mit seiner Skyline in Konkurrenz zu New York. Die alten Tempel und Paläste mit ihren leuchtenden Farben und geschwungenen Dächern scheinen zunehmend in den Hintergrund zu rücken. Doch es gibt auch Bauprojekte, die diesem Trend entgegen wirken. Das zeigt ein Wohnkomplex in Suzhou.

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Bitte alle einsteigen

Entwicklungen kommen manchmal rasant daher. Im Zuge der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurden neue Transportmittel benötigt und neben Eisen und Stahl auch bis dahin kaum verwendete Metalle genutzt. Zu den bekanntesten neuen Transportmitteln dieser Zeit zählt die Eisenbahn, zu den neuen Metallen Zink. Bei beiden gibt es in der Entwicklung zahlreiche Parallelen und Überschneidungen, welche bis in die heutige Zeit hineinreichen.

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Sakrale Bauten

Die Adventszeit steht vor der Tür. Sie wird in diesem herausfordernden Jahr anders als sonst werden. Dennoch nutzen wir die Gelegenheit und werfen einen Blick auf sakrale Architektur. Bedachungen von Kirchen wurden schon vor Jahrhunderten mit Metall gedeckt. Man denke an das Blei für Dach und Kuppeln auf dem Markusdom in Venedig. Einige Zeit später kam für Kirchendächer das dauerhafte Metall Kupfer und mit ihm die Stehfalztechnik hinzu.

Saint-Barthélemy in Lüttich ist ursprünglich eine romanische Kirche aus dem 11. und 12. Jahrhundert.
Teile das Dachs wurden Anfang des 19. Jahrhunderts mit dem damals neuen Werkstoff Zink eingedeckt.
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Flächenbündig

In der zeitgenössischen Architektur findet man seit einigen Jahren vermehrt die Verwendung von Flachdächern. Dennoch werden vor allem im Bereich der Einfamilienhäuser nach wie vor Steildächer geplant. Es würde sich anbieten, an dieser Stelle in eine tiefere Diskussion hierzu einzutreten, aber beide Formen haben durchaus Ihre Berechtigung und sind heute sicher ausführbar.

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Raum für Experimente

Die Charterhouse School gehört zu den wichtigsten privaten Bildungseinrichtungen Großbritanniens. Ursprünglich 1611 gegründet, wurde sie später von London in das weiter südwestlich gelegene Godalming verlegt. Im neogotischen Stil entstand auf einem Hügel oberhalb der Stadt ein Gebäudeensemble, das den Prototyp einer altehrwürdigen englischen Privatschule darstellt und problemlos als Schauplatz für einschlägige TV-Serien herhalten könnte: ein vielfach verzweigter Gebäudekomplex mit Türmen, verschachtelten Dächern und vielen Schornsteinen. Raum für Experimente weiterlesen

Sittin‘ on the dock of the bay

Schon seit vielen Jahrhunderten ist der Fluss Tyne ein wichtiger Handelsweg für Kohleexporte aus dem Nord-Westen Englands. An seinem nördlichen Ufer, direkt an der Mündung in die Nordsee, liegt der Ort North Shields. Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich hier das Schiffsbau-Unternehmen Smith’s Dock angesiedelt. Heute haben die Werften von Smith’s Dock ihren Betrieb eingestellt und auf dem ehemaligen Werftgelände, wo einst viele Schiffe vom Stapel gelaufen sind und Tausende beschäftigt waren, stehen zwei große neue Wohnhäuser. Sie sind von Kopf bis Fuß in rotes Zink gehüllt. Sittin‘ on the dock of the bay weiterlesen

Vom Winde verweht

Ein brausender Wind diente schon als Ausgangspunkt für so manche künstlerische Betätigung. Die Architektur, eher auf dauerhafte und feste Formen abonniert, fällt einem da nicht als Erstes ein. Doch über den Mont-Royal fegt ein Wind, der seine Spuren sogar in der Baukunst hinterlassen hat. Das Atelier Urban Face fand hier die Inspiration zu drei kleinen Kioskgebäuden. Die Kiosques du Mont-Royal dienen der Erschließung eines Erholungsgebietes auf dem Hausberg der kanadischen Stadt Montreal. Sie liegen inmitten des Mont-Royal Parks und sind ein beeindruckendes Beispiel für die Mikroarchitektur, die wir vor einiger Zeit in diesem Blog vorgestellt haben. Durch ihre zurückhaltenden Ausmaße wahren sie die Integrität des Berges. Mit großen Glasflächen an den schmalen Seiten fügen sie sich offen in die Landschaft ein. Vom Winde verweht weiterlesen